Hier einige Auszüge aus den Reden und Grußworten aus Politik, von Verbänden und Patienten.
*Aus der Begrüßung durch Dr. Franjo Grotenhermen (ACM)
„Cannabis ist Medizin.
Wir nehmen Unrecht nicht mehr hin.
Lasst den Kranken ihren Hanf!
Sonst machen wir Euch richtig Dampf.
Lange sind wir still geblieben.
Heute hat‘s uns her getrieben.
Jetzt muss eine Antwort her.
Eine Lösung ist nicht schwer.
Die Menschenrechte sollt Ihr achten.
Die Sache menschlicher betrachten.
Ob christlich, sozial, oder links, liberal.
Besinnt Euch auf Eure Werte.“
*Aus der Rede von Andrej Hunko (Fraktion DIE LINKE, MdB)
„Das Thema rund um den Konsum von Cannabis ist leider immer noch stark ideologisiert. Wissenschaftliche Studien und Expertenanhörungen über die effektive Wirksamkeit zum vielseitigen medizinischen Einsatz von Cannabis werden nach wie vor ignoriert.
DIE LINKE fordert seit langem die Zulassung von Cannabis als Medikament und setzt sich für die Legalisierung des Anbaus zum Eigenbedarf sowie für eine Entkriminalisierung des Konsums im Rahmen der Jugendschutzgesetze ein. Der Vorschlag der LINKEN über die Einführung von Cannabis-Clubs nach spanischem Vorbild wäre ein Schritt in die richtige Richtung.“
*Aus dem Grußwort von Dr. Harald Terpe (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, MdB)
„Ich finde die Art, wie die offizielle Gesundheitspolitik mit dem Thema umgeht, nach wie vor beschämend. Jede noch so kleine Verbesserung mussten sich die Patientinnen und Patienten bislang selbst vor Gericht erstreiten. Ohne deren Mut und Beharrlichkeit wäre die Situation heute schlechter.“
*Aus der Rede von Andreas Rohde (Piratenpartei, Kandidat bei der Bundestagswahl 2013)
„Es wird allerhöchste Zeit, dass wir Gesetze und Verordnungen konsequent ändern und den Weg frei machen für die vollkommene Achtung der Menschenrechte von Cannabispatienten. Es darf keine Diskussion mehr darüber geben, ob Cannabis als Medikament- egal in welcher Darreichungsform – auf jeden Fall eine Kassenleistung zu sein hat. Die wissenschaftlichen Grundlagen dafür sind längst erbracht.
Es muss auch umgehend – und ohne Gang vor Gerichte – die Möglichkeit zum Eigenanbau geschaffen werden. Es gibt – außer überalterten Dogmen – keinen Grund, das nicht zuzulassen. Und auch die Forschung an den unglaublichen Potentialen von Cannabis darf nicht länger auf Sparflamme betrieben werden.“
*Aus der Rede von Max Plenert (Deutscher Hanfverband)
„Es ist ein Skandal dass die Politik nicht unterscheidet zwischen Genusskonsum und dem Einsatz zu medizinischen Zwecken. Die Prohibition ist Unsinn, das mutwillige Vorenthalten von Medizin ist eine Menschenrechtsverletzung. Patienten haben Therapiefreiheit verdient, so wie es sonst auch selbstverständlich ist.
Der CDU, der SPD und der FDP ist das Schicksal der Kranken völlig egal, ebenso wie alle anderen Bereiche der Drogenpolitik.“
*Aus dem Grußwort von Michael Kleim (Theologe, Schildower Kreis)
„Stell Dir vor, es ist Krieg, und keiner schaut hin!
Seit Jahrzehnten tobt der globale Drogenkrieg und produziert täglich Opfer, systematische Menschenrechtsverletzungen und einen Abbau der Demokratie.
Bei diesem Krieg bleiben auch Patientenrechte und ärztliche Therapiefreiheit auf der Strecke. Es ist beschämend, dass wir hier in Deutschland, in einer gefestigten Demokratie, noch immer um Selbstverständlichkeiten kämpfen müssen – darum, dass Schmerztherapien rechtlich abgesichert werden; darum, dass erkrankte Menschen die bestmögliche Hilfe erhalten; darum, dass eine potente Heilpflanze angewendet werden darf.“
*Aus der Rede von Günter Weiglein (Patient)
„Am 10. Juli werden es drei Jahre, wo ich meinen Antrag auf Eigenanbau gestellt habe und noch immer ist dieser nicht zu Ende entschieden. Die Mitarbeiter des BfArM sind Beamte und führen nur die Anweisungen des übergeordneten Gesundheitsministeriums aus. Dort liegt das eigentliche
Problem.
Es ist ein Unding für eine Heilpflanze demonstrieren zu müssen, welche eigentlich nie verboten war und erst im letzten Jahrhundert aus rein wirtschaftlichen Interessen verboten wurde.
Kein Unrecht hatte bisher auf immer Bestand und so wird auch dieser Irrsinn wieder ein Ende haben.“
*Aus der Rede von Uwe Ciecior (Patient)
„Es kann doch nicht sein, dass Patienten sich aufgrund der hohen Preise für medizinischen Cannabis aus der Apotheke in große finanzielle Schwierigkeiten begeben müssen.
Es kann doch nicht sein, dass Patienten daraufhin Eigenanbauanträge stellten, diese aber mit unverständlichen, nicht nachvollziehbaren Gründen, ohne die notwendige Einzelfallprüfung abgelehnt bekommen haben.
Es kann doch nicht sein, dass Patienten mit Erlaubnis für natürlichen Cannabis keine Möglichkeit bekommen, diesen legal auf Reisen mitzunehmen.“
*Aus der Rede von Gabi Gebhardt (SCM)
„Die schweren Menschenrechts-und Grundrechtsverletzungen durch die politisch Verantwortlichen in der Regierung anzuprangern ist die eine Seite – die andere Seite ist die Frage nach menschlichem Mitgefühl mit Schwerkranken, nach praktischer Solidarität mit den Schwachen und nach zivilem Ungehorsam innerhalb der Gesellschaft. (…) Kein Patient kann warten, bis die Prohibitionisten in der Gesundheitspolitik endlich ein Einsehen haben oder notgedrungen nachgeben müssen. Die Patienten brauchen Cannabis als Medizin sofort – ebenso wie gestern, auch heute und morgen. (…)
Ich schlage deshalb vor eine Anbaugenossenschaft zu gründen.
Eine nicht kommerzielle Anbaugenossenschaft, die der einzigen und mildtätigen Aufgabe dient, die Versorgung der Patienten sicherzustellen,
– die den Anbau für diejenigen Patienten regelt, die selbst nicht anbauen können,
– die denjenigen Patienten bei der Realisierung hilft, die es auch alleine schaffen könnten,
– die ein Netzwerk aus Schirmherren, Sponsoren und Spezialisten aufbaut, um das Projekt zu realisieren.“