Auch in der Schweiz wird die medizinische Nutzung von Cannabis diskutiert.
Sollte Cannabis als Schmerzmittel legalisiert werden
Cannabis ist eine Droge – und wird gleichzeitig in der Medizin gegen Schmerzen eingesetzt. Doch Betroffene, die auf die zugelassenen Medikamente verzichten wollen, können sich das Gras nur illegal besorgen. Was tun?
Etwa 10 000 Menschen leiden in der Schweiz an der Nervenerkrankung multiple Sklerose (MS). Gegen die Schmerzen, verursacht durch die Muskelkrämpfe, hilft Cannabis. Das hat 2015 auch das Bundesamt für Gesundheit in einer Studie bestätigt.
Doch MS-Patienten, bei denen die zugelassenen Medikamente nicht wirken oder die lieber auf natürliches Cannabis zurückgreifen wollen, stehen vor einem Problem: Der berauschende Wirkstoff THC ist in der Schweiz verboten. Betroffene müssen deshalb das Gras illegal auf der Strasse besorgen – oder sich vom Arzt das Medikament Sativex verschreiben lassen. Dieses Mundspray wiederum hat auch negative Nebenwirkungen, wie eine MS-Betroffene berichtet.
Erkrankte geraten somit in eine Misere, denn sie sehen sich gezwungen, etwas Illegales zu tun, um ihre Schmerzen zu lindern. Die MS-Gesellschaft hat es sich darum zum Ziel gesetzt, in Bezug auf Cannabis einen Mentalitätswandel in der Gesellschaft herbeizuführen: Die Pflanze soll vor allem als Medikament gelten und nicht mehr als Droge.