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ACM-Mitteilungen vom 29. Juni 2024

Liebe Leserin, lieber Leser,

eine aktuelle Umfrage der Pronova BKK, 1/4 aller Deutschen konsumieren gelegentlich Cannabis. Wie in allen Jahrzehnten davor war der Konsum unter jüngeren Personen höher als bei älteren. Dies unterstreicht erneut die Notwendigkeit einer neuen Drogenpolitik. Zahlen aus Nordamerika zeigen zudem, dass dort die Zunahme des Cannabiskonsums bei Personen über 65 Jahren am stärksten ist. Unter anderem wird vermutet, dass viele ältere Personen Cannabis gegen eine Vielzahl von Altersbeschwerden, wie zum Beispiel Arthroseschmerzen, Schlafstörungen, Depressionen und Appetitlosigkeit einsetzen. Wir werden sehen, ob es in Europa eine ähnliche Entwicklung geben wird.

Heiter weiter.

Franjo Grotenhermen

Inhalt

Teilnehmer für eine Übertragung zum Drogenkonsum in Europa gesucht

Das Projekt „European Web Survey on Drugs 2024“ (EWSD 2024) untersucht den Drogenkonsum in Europa und wird in Deutschland von der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht und dem IFT Institut für Therapieforschung koordiniert. Die anonyme Online-Befragung, die zwischen dem 24.05.2024 und dem 05.07.2024 stattfindet, richtet sich an Personen ab 18 Jahren und dauert 10-45 Minuten. Ziel ist es, ein besseres Verständnis des Drogenkonsums zu erlangen und eine evidenzbasierte europäische Drogenpolitik zu unterstützen. Die Teilnahme ist freiwillig und anonym. Die Studie wurde ethisch geprüft und für unbedenklich befunden.

Hier gelangen Sie direkt zur Befragungsseite: https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/EWSD2024-Germany

Presseschau: Quick Survey: Cannabis-Legalisierung 2024 (Pronova BKK)

Die Pronova BKK legt Ergebnisse einer Umfrage unter 1000 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren zur Cannabislegalisierung vor.

Quick Survey: Cannabis-Legalisierung 2024

Die Kurzbefragung „Cannabis 2024“ untersucht, wie sich Konsumverhalten und Interesse der Deutschen an Cannabis seit der Legalisierung entwickelt haben.

Ergebnisse der Befragung

In der bundesweiten Online-Befragung wurden im Mai 2024 1.000 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren, repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bundesland befragt.

Über 1/4 der Deutschen konsumieren gelegentlich Cannabis, darunter mehr als die Hälfte der Generation Z. Jeder 10. gilt als regelmäßiger Konsumentin. In der Generation Z konsumiert jeder 4. mindestens 1x pro Woche. Seit der Legalisierung konsumiert ein ⅓ genauso viel wie vorher. Fast jeder 5. Gelegenheitskonsumentin hat den Konsum wieder eingestellt. 8 von 10 Befragten werden Cannabis auch nach der Legalisierung nicht ausprobieren.

Das Interesse an Cannabis ist bei Nicht-Nutzerinnen in allen Altersklassen gering, aber fast jeder 10. Nicht-Nutzerin zieht den Eigenanbau zu Hause in Erwägung. Insgesamt kann sich jeder 5. Befragte vorstellen, zu Hause Cannabis anzubauen. Für viele ist die Kontrolle über den Herstellungsprozess ein Vorteil des Eigenanbaus. Darüber hinaus sehen Frauen im Eigenanbau von Cannabis vor allem den dekorativen Mehrwert, während Männer eher die Möglichkeit schätzen, einen Vorrat anzulegen.

Presseschau: Bundesrat stimmt Anpassungen bei Cannabisregeln zu (Deutsches Ärzteblatt)

Auf Druck des Bundestags muss die Bundesregierung noch kleine Änderungen am Cannabisgesetz vornehmen.

Bundesrat stimmt Anpassungen bei Cannabisregeln zu

Für den künftig erlaubten Anbau von Cannabis in Vereinen kommen strengere Regeln. Der Bundesrat ließ heute entsprechende Änderungen des erst seit kurzem geltenden Legalisierungsgesetzes passieren, die der Bund den Ländern zugesagt hatte. Eine vom Ausschuss für Innere Angelegenheiten empfohlene begleitende Entschließung wurde nicht angenommen.

Die vom Bundesrat gebilligten Anpassungen zielen darauf, dass die ab 1. Juli möglichen Anbauvereine nicht zu großen Plantagen werden. Unter anderem können Genehmigungen verwehrt werden, wenn Anbauflächen in einem „baulichen Verbund“ oder unmittelbarer Nähe mit denen anderer Vereine stehen. Flexibler sind daneben auf Wunsch der Länder Kontrollen der Vereine zu handhaben – statt „jährlich“ sind sie „regelmäßig“ vorzunehmen.

Das vom Bundestag beschlossene Gesetz legt außerdem fest, dass eine geplante erste Auswertung von Folgen der Cannabisfreigabe neben dem Kinder- und Jugendschutz unter anderem auch die nun erlaubten Besitzmengen beleuchten soll. Generell sind Cannabiskonsum und privater Cannabisanbau für Volljährige seit dem 1. April mit zahlreichen Vorgaben legal.

Vom Bundestag ebenfalls beschlossene Cannabisregeln für Autofahrerinnen und Autofahrer sollen voraussichtlich am 5. Juli abschließend in den Bundesrat kommen. Für den berauschenden Wirkstoff THC am Steuer soll künftig ein Grenzwert von 3,5 Nanogramm je Milliliter Blut gelten – ähnlich wie die 0,5-Promillegrenze für Alkohol. Für Fahranfänger und gemischten Konsum von Cannabis und Alkohol solle strengere Regeln gelten. In Kraft treten dürfte der neue Grenzwert samt Bußgeldern bei Verstößen voraussichtlich im Sommer.

Das Änderungsgesetz geht auf eine Initiative der Regierungsfraktionen im Bundestag zurück und setzt eine Protokollerklärung der Bundesregierung um, die diese in einer Plenarsitzung des Bundesrates im März abgegeben hatte, bevor das Cannabisgesetz die Länderkammer passierte.

Presseschau: Städtetag fordert Klarheit über Umgang mit Cannabisanbauvereinen (Deutsches Ärzteblatt)

Am 1. Juli 2024 dürfen in Deutschland Cannabisanbauvereine starten. Es besteht jedoch noch Klärungsbedarf.

Staedtetag-fordert-Klarheit-ueber-Umgang-mit-Cannabisanbauvereinen

Der Geschäftsführer des Städtetages NRW, Helmut Dedy, fordert von der Landesregierung Klarheit für den Umgang mit Cannabisanbauvereinigungen. „Die Kontrolle der Anbauvereine darf auf keinen Fall auch noch bei den Kommunen landen. Da ist das Land in der Verantwortung“, sagte Dedy der Rheinischen Post heute.

„Die Städte wissen noch immer nicht, was konkret auf sie zukommt. Es ist ein Unding, dass wenige Wochen vor dem Start der Anbauvereinigungen immer noch nicht klar ist, wer diese Clubs und ihre Cannabisproduktion kontrollieren soll“, sagte Dedy.

Die Anbauvereinigungen, die an ihre Mitglieder Cannabis für den Eigenkonsum abgeben können, sollen laut Bundesgesetz am 1. Juli starten. Erst Ende vergangener Woche hatte der Bundestag das Legalisierungsgesetz nachgebessert und engere Grenzen für den Cannabisanbau in Vereinen beschlossen.

Weitere Meldungen der vergangenen Tage

Erste Lizenzen für Cannabis Clubs laut BCAV-Koordinator nicht vor August (Krautinvest)

Antwort der Landesregierung auf die kleine Anfrage 3801 vom 7.5.2024 der Abgeordneten Susanne Schneider und Dietmar Brockers FDP (Drucksache der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zu Cannabidiol)

Möchten Sie Cannabis-Patient werden? (Deutsche Apotheker Zeitung)

BW rechnet nach Cannabis-legendäreren mit hunderten Anbauvereinigungen (SWR)

Medizin: Ihre Cannabis-Sorte ist leider aus (Wirtschaftswoche)

Jugendliche mit Prävention vor Drogenproblemen schützen (Deutsches Ärzteblatt)

Cannabis-Plattform mit umstrittenem Geschäftsmodell (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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