Michael Autrum, dessen Geschichte in tz München vorgestellt wurde, erhielt von einer Leserin eine anonyme Spende in Höhe von 500 EURo. Er ist Erlaubnisinhaber, kann sich die Cannabisblüten jedoch nicht in dem nötigen Umfang aus der Apotheke leisten.
Leserin spendet Schmerzpatienten anonym 500 EURo
München – Der „Stille Engel“ ist wieder aktiv geworden. Dieses Mal hat die anonyme tz-Leserin einen Schmerzpatienten mit einer Geld-Spende glücklich gemacht. Der Beschenkte schwebt auf Wolke sieben.
Michael Autrum steigen die Tränen in die Augen, als er den Umschlag öffnet und 500 EURo und einen Brief herauszieht. „Das ist nicht wahr. Ich kann das noch gar nicht glauben“, sagt der 38-Jährige. Das Geld hat ihm unser stiller Engel geschickt, eine tz-Leserin, die immer wieder anderen Menschen aus finanziellen Schwierigkeiten hilft.
„Es ist unvorstellbar, was dieser noch junge Mann erdulden muss. Ebenso, wie er das Geld für das einzige Mittel, das ihm sein schweres Leiden erleichtert, überhaupt aufbringen kann“, schreibt sie. Autrum leidet nach einer missglückten Herz-OP und einem schweren Bandscheibenvorfall an chronischen Schmerzen, längere Strecken kann er wegen einer Lähmung nur im Rollstuhl bewältigen.
Bis vor einigen Monaten schluckte er täglich dutzende Tabletten. Doch nichts half gegen seine Schmerzen – bis auf Cannabis. Inzwischen besitzt er eine Ausnahmeerlaubnis für den Erwerb der Blüten. „Das einzige Medikament, das mir wirklich hilft“, sagt Autrum.
1100 EURo pro Monat für Cannabis
Doch das Cannabis aus der Apotheke ist teuer – und die Krankenkasse zahlt nicht. Rund 1100 EURo gibt Autrum jeden Monat für sein Schmerzmittel aus. Die 800 EURo Rente, die der gelernte Koch bekommt, reichen auch zusammen mit Pflege- und Wohngeld längst nicht aus. Seine Apothekerin hat ihm einen Kredit gewährt. „Davon kann ich jetzt einen Teil zurückzahlen – und ein paar neue Dosen Cannabis kaufen“, freut sich Autrum.
Die 500 EURo decken seinen Cannabis-Bedarf für etwa zwei Wochen. „Ich danke der Leserin von ganzem Herzen. Man glaubt gar nicht, dass es so viel Menschlichkeit gibt. Heute gehe ich richtig gut gelaunt zum Rollstuhl-Basketball und erzähle meinen Kollegen von der schönen Geste“, sagt der Schmerzpatient.
Ihre guten Taten
Niemand weiß, wer sie ist. Doch ihre Freigiebigkeit hat viele Menschen froh gemacht: Allein 2014 spendete unser stiller tz-Engel 7500 EURo an Menschen in Not. Alle schilderten ihre Geschichten in der tz, Den Namen „Stiller Engel“ hat sich unsere treue Spenderin selbst gegeben. Er steht unter jedem ihrer rührenden Briefe.