Das Unternehmen Bionorica in Neumarkt in der Oberpfalz strebt eine Zulassung für ein Dronabinol-Fertigpräparat an. Nun hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte den Antrag wegen unvollständiger Unterlagen abgelehnt. Das Unternehmen will gegen die Entscheidung klagen.
Bionorica: Arzneiprüfer stoppen Medizinhanf
Das Bonner Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) lehnt die Zulassung eines Cannabis-Medikaments des bayerischen Naturarznei-Herstellers Bionorica wegen „unvollständiger Unterlagen“ ab.
Das Medikament Kachexol sollte insbesondere Krebs- und Aids-Patienten gegen Schmerzen helfen. Bionorica-Chef Michael Popp sagte der WirtschaftsWoche, die Arzneiprüfer verlangten umfangreiche Studien an Patienten. Das Unternehmen hatte lediglich durch eine klinische Studie eine vergleichbare Wirkung von Kachexol zum identischen US-Präparat Marinol belegt. Popp nennt die Entscheidung der Prüfer „unlogisch“, zumal Marinol schon einmal in der EU zugelassen war. Bionorica hat daher gegen die Entscheidung des BfArM Klage vor dem Verwaltungsgericht Köln eingereicht, wie Popp der WirtschaftsWoche sagte. Das Unternehmen will dennoch die geforderten Studien durchführen, die jedoch drei bis vier Jahre dauern und einen zweistelligen Millionenbetrag kosten dürften.
Laut Branchenschätzungen erzielt Bionorica mit Sinupret in Deutschland einen zweistelligen Millionenumsatz pro Jahr. 2014 erlöste Bionorica insgesamt 230 Millionen EURo.