Es tut sich etwas in deutschen Apotheken. Mit dem neuen Gesetz ist das Interesse an cannabisbasierten Medikamenten deutlich gestiegen, ein weiterer Hinweis auf die bisherige deutliche Unterversorgung der deutschen Bevölkerung mit Cannabismedikamenten.
Steigende Nachfrage in Apotheken
Seit dem 10. März dieses Jahres haben Ärzte in Deutschland die Möglichkeit, ihren Patienten Cannabis auf Rezept zu verordnen. Die wenigen Duisburger Apotheker, die den Stoff derzeit ausgeben, verzeichnen seitdem eine steigende Nachfrage ihrer Kunden.
Der Apotheker möchte seinen Namen lieber nicht in der Zeitung lesen. „Sonst steht das Telefon nicht still“, sagt er. „Viele sind interessiert an dem Thema: Kunden, Ärzte, die Medien.“ Bereits seit einigen Jahren gibt er schwer kranken Patienten, die austherapiert sind, Cannabis-Arzneimittel heraus. „Bereits vorher war es Patienten mit Ausnahmegenehmigung erlaubt, die es aber selbst zahlen mussten“, erklärt der Apotheker, der die Blüten aus Holland bezieht. „Im Moment ist die Nachfrage hoch, ein-, zweimal in der Woche fragen Kunden danach.“ Die Kosten für die Therapie tragen die gesetzlichen Krankenkassen. „Das Gramm kostet etwa 20 EURo wenn man es privat bezahlt.“
Die meisten seien schwer krank, etwa Krebs-Patienten in Chemotherapie, die starke Schmerzen haben. Ausgegeben werden die Blüten der Pflanze, ganz oder zermahlen, je nachdem welche Dosierung und Darreichungsform der Arzt verschrieben hat. Den meisten Kunden helfe das Cannabis sehr, meint der Apotheker, der weiß, dass kaum ein Arzt in Duisburg Rezepte ausstellt. „Nur wenige trauen sich, weil man nicht weiß, wie die Wirkstoffe genau wirken.“