[well]Wirkungen von Delta-9-THC (Dronabinol)[/well]
Die Wirkungen sind zum Teil abhängig von der Dosis, der Person und von der Verfassung der Person. THC wirkt nicht auf jeden Menschen und nicht in jeder Situation gleich. So kann es in manchen Fällen Angst auslösen, aber auch Angst lindern. Es hilft oft sehr gut gegen Übelkeit und Erbrechen, aber einigen wenigen Menschen wird auch übel, wenn sie Cannabis einnehmen.
- Psyche und Wahrnehmung: Sedierung, leichte Euphorie, gesteigertes Wohlbefinden, Angstzunahme, Angsthemmung, Intensivierung der sinnlichen Wahrnehmung, Veränderung des Zeitgefühls (die Zeit scheint langsamer zu vergehen), Halluzinationen (nach hohen Dosen).
- Denken: Störung des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit, assoziatives Denken, gesteigerte Kreativität. Bei Personen mit einer Aufmerksamkeitsstörung und Hyperaktivität (ADHS) kann THC die Konzentrationsfähigkeit verbessern.
- Bewegung: Verwaschene Sprache, Verschlechterung der Bewegungskoordination,
Verbesserung der Bewegungskoordination. - Nervensystem: Schmerzlinderung, Muskelentspannung, Appetitsteigerung, Übelkeit, Verminderung von Übelkeit und Erbrechen.
- Körpertemperatur: Senkung der Körpertemperatur, Fiebersenkung.
- Herzkreislaufsystem: Zunahme der Herzfrequenz, Erweiterung der Blutgefäße,
Blutdruckabfall und eventuell Schwindelgefühl bei plötzlichem Aufstehen, leichte Zunahme des Blutdrucks im Liegen, Hemmung des Zusammenklebens der Blutplättchen. - Auge: Rötung der Augenbindehaut, Abnahme des Tränenflusses, Senkung des Augeninnendrucks.
- Atemwege: Bronchienweitung, verminderte Speichelproduktion und Mundtrockenheit.
- Magendarmtrakt: Verminderung der Darmbewegungen und verzögerte Entleerung desMagens, Hemmung der Magensäureproduktion.
- Hormonsystem: Eventuell bei hohen Dosen Beeinflussung verschiedener Hormone.
- Immunsystem: Entzündungshemmung, antiallergische Wirkung, Hemmung der Immunantwort.
- Entwicklung von Embryo und Fetus: Eventuell Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit.
- Genetisches Material und Krebs: Krebshemmende Wirkung, Förderung des programmierten Zelltods von Krebszellen (Apoptose), Hemmung der Blutgefäßneubildung in bösartigen Tumoren.
[well]Einsatzmöglichkeiten für THC[/well]
- Übelkeit und Erbrechen: Krebschemotherapie, HIV/Aids, Hepatitis C, Schwangerschaftserbrechen, Übelkeit im Rahmen der Migräne.
- Appetitlosigkeit und Abmagerung: HIV/Aids, fortgeschrittene Krebserkrankung, Hepatitis C
- Spastik, Muskelkrämpfe (Spasmen), Muskelverhärtung: Multiple Sklerose,
Querschnittslähmung, Spastik nach Schlaganfall, Spannungskopfschmerz,
Bandscheibenprobleme und Verspannungen der Rückenmuskulatur - Bewegungsstörungen mit einem Übermaß an Bewegungen (hyperkinetische
Bewegungsstörungen): Tourette-Syndrom, Dystonie (zum Beispiel spastischer Schiefhals oder Lidkrampf), durch eine Behandlung mit Levodopa ausgelöste Dyskinesien bei der Parkinsonkrankheit, tardive Dyskinesien (eine mögliche Nebenwirkung von Neuroleptika, die bei Schizophrenie verwendet werden), essenzieller Tremor (Zittern) - Schmerzen: Migräne, Clusterkopfschmerz, Phantomschmerzen, Neuralgien
(Nervenschmerzen, zum Beispiel Ischialgie/Ischiasschmerzen), Menstruationsbeschwerden, Parästhesien (Kribbeln, Brennen, Ameisenlaufen) bei Zuckerkrankheit oder Aids, Hyperalgesie (verstärkte Schmerzempfindlichkeit), Schmerzen bei verspannter Muskulatur
und Muskelkrämpfen, Arthrose, Arthritis, Colitis ulzerosa (eine chronische Darmentzündung), Restless-Legs-Syndrom (Syndrom der unruhigen Beine), Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus) - Allergien: Asthma, Hausstauballergie, Heuschnupfen
- Juckreiz: starker Juckreiz bei Lebererkrankungen, Neurodermitis
- Entzündungen: Asthma, Arthritis, Colitis ulzerosa, Morbus Crohn (eine chronische Darmentzündung), Neurodermitis, Morbus Bechterew, Psoriasis (Schuppenflechte)
- Psychische Erkrankungen: Depressionen, Angststörungen, bipolare Störungen (manischdepressive Störung), posttraumatische Stressstörung, Hyperaktivität, ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms) bzw. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-
/Hyperaktivitätssyndrom), Impotenz, Alkoholismus, Opiatabhängigkeit,
Schlafmittelabhängigkeit, Schlaflosigkeit, Autismus, verwirrtes Verhalten bei der Alzheimer-Krankheit - Überproduktion von Magensäure: Magenschleimhautentzündung
- Erhöhter Augeninnendruck: Glaukom (grüner Star)
- Hören: Tinnitus (Ohrgeräusche)
- Weitung der Bronchien: Asthma, Luftnot bei anderen Erkrankungen der Atemwege
- Epilepsie
- Singultus (Schluckauf)
- Förderung der Wehentätigkeit bei der Geburt
- Überproduktion von Schweiß: Hyperhidrosis
- Krebshemmung: Krebserkrankungen
- Hauterkrankungen: Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte), Akne inversa
- Reizdarm
[well]Die Wirkungen von Cannabidiol (CBD)[/well]
Cannabidiol ist das häufigste Cannabinoid im Faserhanf und in Drogenhanfsorten oft das zweithäufigste Cannabinoid nach THC. Es ist auch in einigen in Apotheken erhältlichen Cannabissorten mit hohen Konzentrationen vertreten. CBD verursacht keine cannabistypischen psychischen Wirkungen.
[well]Einsatzgebiete für Cannabidiol (CBD)[/well]
Für Cannabidiol kommen unter anderem folgende medizinische Einsatzgebiete in Frage (diese Einsatzgebiete werden in anderen Kapiteln dieses Buches ausführlich behandelt):
- Epilepsie: insbesondere bestimmte Formen der Epilepsie, wie Dravet-Syndrom und Lennox-Gastaut-Syndrom
- Angststörungen
- Depressionen
- Schizophrene Psychosen
- Entzündungen und entzündlich bedingte Schmerzen
- Bewegungsstörungen: Dystonie, Dyskinesie
- Abhängigkeit von THC, Nikotin und Opiaten
- Übelkeit und Erbrechen
- Hemmung des Appetits
Daneben gibt es Hinweise auf weitere mögliche Einsatzgebiete. Meistens sind diese bisher kaum erforscht, und es liegen nur Ergebnisse aus der Grundlagenforschung oder Berichte einzelner Patienten vor, wie beispielsweise hinsichtlich der krebshemmenden Eigenschaften des CBD.