Am 9. Januar wurde unserem Mitglied Ute Köhler in einer feierlichen Zeremonie durch Heike Taubert, Mi¬nisterin für Soziales, Familie und Gesundheit der Landesregierung Thüringen, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Sie wurde für ihr soziales Engagement im Zusammenhang mit ihrem Kampf für eine Kostenerstattung von Dronabinol durch die AOK geehrt. In die¬sem Rahmen wurden zwei weitere Personen aus anderen Gründen geehrt. Während der Übergabe waren Landtagsabgeordnete, Bundestagsabgeordnete und viele Journalisten, die sich vor allem für die Geschichte von Frau Köhler interessierten und dann auch in den Medien berichteten, zugegen.
Dankesrede von Frau Köhler:
„Sehr geehrte Frau Ministerin Taubert,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
es ist mir eine außerordentliche Freude, heute diese hohe Auszeichnung annehmen zu dürfen.Dafür be¬danke ich mich beim Bundespräsidenten Joachim Gauck ganz herzlich. Besonderen Dank, richte ich an die¬jenigen, die mich für diese hohe Ehrung vorgeschlagen haben. Es hat in all den Jahren, Politiker auf Landes- und Bundesebene gegeben, die mich in meinen Bemühungen aktiv und wohlwollend unterstützt haben. Besonders möchte ich den couragierten Landtagsabgeordneten Henry Worm benennen. Allen bin ich dafür sehr dankbar. Bei meinem oft nicht einfachen Weg, erhielt ich viel Unterstützung durch den Stadtjugend-pfarrer Herrn Michael Kleim aus Gera, in seelsorgerischer Hinsicht sowie auch in meinen Anliegen. Gleich¬zeitig geht mein Dank an die Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin und hier, besonders, an dessen Vorsitzenden Dr. Franjo Grotenhermen. Sowie auch an die Medien besonders die Thüringer Presse, die mich die vielen Jahre begleitet hat. Besonders wichtig ist es mir heute, meinen Arzt, Herrn Dr. Robert Haag aus Schleusingen zu danken. Er hat für mich eine lebenswichtige Entscheidung zu meinem Wohle getroffen. Ich danke den vielen mitfühlenden Personen, die mich in all den Jahren finanziell unterstützt haben, so daß ich mir meine lebensnotwendige Arznei -Dronabinol- leisten konnte. Ohne den Einsatz des Arztes und der finanziellen Unterstützer würde ich heute hier nicht stehen. Zum Schluß nochmals ein großes Dankeschön an alle die hier nicht genannt wurden, die mich aber auf meinem Weg begleitet haben. Ich hoffe, dass diese Verdienstmedaille dazu beiträgt, mehr Bewegung, Aufklärung und Versachlichung in das Thema Cannabis als Medizin für Schmerzpatienten zu bringen, Ich hoffe, daß ich nach über 11 Jahren Kampf um mein Medi¬kament nun endlich auch eine Lösung dieses Problems bekomme und nicht nur ich, auch die schwerkran¬ken Patienten, denen ausschließlich der Wirkstoff einer uralten Heilpflanze Linderung bringt. Wir alle wol¬len doch einfach nur ohne Schmerzen leben dürfen. Ich bitte und fordere alle Verantwortlichen in der Poli¬tik auf, endlich Lösungen in dieser Frage zu finden. Die Gesetze müssen doch für die Menschen gemacht werden und nicht gegen sie. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.“