Frank O., Mitglied der ACM und des SCM, wurde von Ulla Schmidt (SPD) zum Bürger-Konvent der SPD am 2. März in Berlin eingeladen. Ulla Schmidt war Bundesgesundheitsministerin von 2002 bis 2009 (Kabinette Gerhard Schröder und Angela Merkel) und ist Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Aachen, in dem Herr O. wohnt. O., der an einer schweren neurologischen Erkrankung leidet, besitzt eine Ausnahmegenehmigung von der Bundesopiumstelle für die Verwendung von Cannabisblüten aus der Apotheke.
Herr O. hatte während des Bürger-Konvents Gelegenheit, dem Kanzlerkandidaten der SPD, Peer Steinbrück, seine Situation, die exemplarisch für viele andere Patienten steht, zu schildern. Frank O. wurde von einem Patienten begleitet, der wegen der schwierigen Situation in Deutschland in die Niederlande ausgewandert war und dort ebenfalls Cannabis aus der Apotheke – das gleiche Produkt wie in Deutschland – erhält. Der große Unterschied: Herr O. kann sich den teuren Cannabis aus der Apotheke, der in Deutschland 15-25 Euro pro Gramm kostet, nicht in dem notwendigen Umfang leisten, während sein Bekannter den Cannabis von der niederländischen Krankenkasse erstattet bekommt.
Herr Steinbrück rief Professor Karl Lauterbach, Sprecher der Arbeitsgruppe Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion, zum Gespräch hinzu. Herr Lauterbach war sehr kompetent hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen im Bereich Cannabis und Cannabinoide in der Medizin in Deutschland. So kannte Professor Lauterbach beispielsweise bereits die Zehn Ohrfeigen für die Bundesregierung durch das Oberverwaltungsgericht Münster zum Thema Eigenanbau von Cannabis durch Patienten, die ihm Herr O. überreichte. Beide zeigten großes Verständnis für die schwierige Lage des Patienten und versprachen, sich für Verbesserungen einzusetzen. Herr O. hatte nach dem Gespräch den Eindruck, dass beide es ernst meinten.