Ist eine Umstellung z.B. auf Tilray 10:10 oder analoge CBD-betonte Blüten eine vertretbare Sache aus neurologischer Sicht?

Es geht um eine Patientin Jahrgang 40 mit chronischem Schmerzsyndrom, die sehr gut auf Dronabinol anspricht und darunter seit fast 5 Monaten opiatfrei ist. Nun letzte Woche erstmaliger komplex-fokaler epileptischer Anfall, die Neurologie vermutet Zusammenhang mit Dronabinol und empfiehlt konsequentes Absetzen. Gibt es Erfahrung bzgl. eines proepileptogenen Potentials von THC mono?

Ist eine Umstellung z.B. auf Tilray 10:10 oder analoge CBD-betonte Blüten eine vertretbare Sache aus neurologischer Sicht?

Antwort: In einigen tierexperimentellen Modellen für Epilepsie wurden in den siebziger und achtziger Jahren für THC pro-epileptogene nachgewiesen. Siehe z.B. hier:

  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/113206
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6278353

in den letzten Jahren ist es dazu ruhig geworden, weil diese Effekte beim Menschen nicht beobachtet wurden.

Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass es in Einzelfällen auch entsprechende Wirkungen bei Menschen gibt. Daher herzlichen Dank für die Mitteilung dieses Falles!

Eine Umstellung auf CBD-Extrakte oder reines CBD ist sicherlich sinnvoll. Allerdings gibt es dann das Kostenproblem. Bei CBD braucht man vergleichsweise hohe Dosen. Bei Kindern wurden in klinischen Studien 5-25 mg/kg (bis 50 mg/kg) Körpergewicht verwendet. Man ist also schnell bei Tagesdosen von 500 mg und mehr.

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